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PokerStars: EPT Rückblick – Season 6

Season 6 der PokerStars European Poker Tour (EPT) wird für immer die Saison sein, als die EPT Berlin überfallen wurde. Es ist aber auch die Saison, in der es keinen deutschsprachigen Sieger gab und Liv Boeree die größte EPT Sanremo aller Zeiten gewann.

13 Stopps sollten es in Season 6 bereits sein, die Buy-Ins bei rund € 5.000 eingependelt. Ausnahmen blieben die EPT Barcelona (€ 8.300) sowie PCA und Grand Final mit 10k. Und dann war da noch ein neuer Standort – Saalbach-Hinterglemm. Das EPT Snowfest feierte eine glorreiche Premiere, das Buy-In betrug hier € 3.750.

Eine Neuerung in dieser Saison war aber auch der Auftakt in Kiew und nicht in Barcelona. Zum ersten Mal wurde in der Ukraine gespielt, mit 296 Startern konnte auch eine erfolgreiche Premiere gefeiert werden. Maxim Lykov holte den Sieg, Torsten Tent belegte als bester Deutscher Rang 7.

Erstmals gingen die Teilnehmerzahlen bei der EPT Barcelona zurück, was sicher dem hohen Buy-In zugeschrieben werden konnte. In London konnte sich Nikolai Senninger mit Rang 3 sein bestes EPT Ergebnis abholen. Der Sieg ging an Aaron Gustavson, der sich im Heads-up gegen den Weltmeister 2008 Peter Eastgate behaupten konnte. Die EPT Budapest gab es nicht mehr, dafür kam aber mit der EPT Vilamoura ein neuer Standort hinzu. Die Portugiesen zeigten ähnlich pokerbegeistert wie die Spanier und mit 322 Startern gab es eine sehr solide Premiere. Für die deutschsprachigen Spieler war es eine sehr magere erste Saisonhälfte, in Prag sollte Sven Eichelbaum Rang 8 belegen.

Die PCA stellte im Januar 2010 erneut wider Erwarten einen Rekord auf. Mittlerweile war das $10.000 Main Event auf 1.529 Teilnehmer angewachsen – und es sollte noch nicht der Zenit sein. Wie bei der PCA gab es auch bei der EPT Deauville und der EPT Kopenhagen keine deutschsprachige Beteiligung am Final Table. Dafür war der Finaltisch in Deauville aber richtig prominent besetzt – mit Bertrand Grospellier (9.), Peter Eastgate (8.), Mike McDonald (3.) und schließlich dem Sieger Jake Cody, der damit den Grundstein zu seiner internationalen Karriere legte. In Kopenhagen war es Anton Wigg, der sich den Sieg holte und damit so richtig durchstartete.

Und dann war da die allererste EPT Berlin. Von Dortmund war man in die Hauptstadt umgezogen und man garantierte € 1.000.000 Preisgeld für den Sieger. Das Buy-In war mit € 5.300 angesetzt und man hatte große Pläne. Einen eigenen „Glaspalast“ wollte man vor der Spielbank Berlin errichten. Das wurde aber nicht erlaubt und so ging es gegenüber ins Grand Hyatt. Was sich als beste Lösung anbot, sollte der Alptraum der Verantwortlichen werden, denn am 6. März 2010 sollte der legendäre Überfall stattfinden. Die Räuber wurden gefunden und verurteilt, die Beute (rund € 240.000) ist aber bis heute zum Großteil verschwunden. Fast alle Turniere (ein einziges wurde abgesagt) wurden planmäßig weitergespielt – und Kevin MacPhee ging als Sieger der EPT Berlin 2010 in die Geschichtsbücher ein. Nico Behling (8.) und Marko Neumann (7.) waren am Final Table, der Schweizer Marcel Koller konnte sich Rang 6 sichern.

Von Berlin ging es fast direkt weiter mit dem allerersten EPT Snowfest im österreichischen Saalbach-Hinterglemm. Die Kombination aus Poker und Skiurlaub war genau das, was die Pokerwelt nach dem Schrecken in Berlin brauchte und für viele blieb auch das neue Event, wo quasi fast direkt an der Skipiste im Luxushotel „Alpine Palace“ gepokert wurde, eine der schönsten Pokererinnerungen. Lukas Baumann (7.) schaffte es ebenso an den Final Table wie Johannes Straßmann, der mit Platz 3 sein bestes Ergebnis bei  einem EPT Main Event erzielen konnte.

Von den Salzburger Bergen ging es dann weiter an die Riviera. In San Remo gab es mit 1.240 Teilnehmern einen absoluten Rekord. Claudio Rinaldi belegte als bester deutschsprachiger Spieler Rang 9. Den Sieg und fette € 1.250.000 sicherte sich Liv Boeree. Sie war schon einige Jahre mit durchwegs beachtlichen Erfolgen in der internationalen Pokerwelt unterwegs, der Sieg in San Remo brachte ihr aber den Ruhm, den sie heute noch genießt – auch wenn sie sich mit vielem anderen als Poker beschäftigt.

Obwohl die Zahlen in San Remo durch die Decke gingen, musste man in Monte Carlo gleich anschließend beim Grand Final von Season 6 einen Spielerrückgang hinnehmen. Natürlich waren 848 Teilnehmer bei einem 10k Event noch immer grandios, aber es sollte lange dauern, ehe man bei diesem Event wieder eine Trendwende herbeiführen konnte. Fast hätte es bei diesem Event aber endlich einen österreichischen EPT Sieger gegeben. Aber im Heads-up musste sich Pepi Klinger Nicolas Chouity geschlagen geben und mit Rang 2 begnügen, zum Trost gab es für ihn € 1.000.000 Preisgeld.

Datum Event Buy-In Preispool Teilnehmer Sieger Preisgeld
18. Aug 09 EPT Kiev  5.000 € 1.480.000 € 296 Maxim Lykov 330.000 €
04. Sep 09 EPT Barcelona Open  8.300 € 3.382.000 € 428 Carter Phillips  850.000 €
02. Okt 09 EPT London  £5.250 £3.540.500 730 Aaron Gustavson  £850.000
20. Okt 09 EPT Warsaw  25.000 zł 4.770.500 zł 203 Christophe Benzimra  1.493.170 zł
17. Nov 09 EPT Vilamoura  5.300 € 1.561.700 € 322 Antonio Matias  404.793 €
01. Dez 09 EPT Prague  5.250 € 2.842.100 € 586 Jan Skampa  682.000 €
04. Jan 10 PokerStars Caribbean Adventure  $10.300 $14.826.800 1529 Harrison Gimbel  $2.200.000
20. Jan 10 EPT Deauville  5.300 € 3.686.400 € 768 Jake Cody  857.000 €
16. Feb 10 EPT Scandinavian Open  37.250 DKK 14.212.800 DKK 423 Anton Wigg  3.675.000 DKK
02. Mrz 10 EPT Berlin  5.300 € 4.725.000 € 945 Kevin MacPhee  1.000.000 €
21. Mrz 10 EPT Snowfest  3.750 € 1.853.670 € 546 Allan Bække  445.000 €
15. Apr 10 EPT Sanremo  5.300 € 6.014.000 € 1240 Liv Boeree  1.250.000 €
25. Apr 10 EPT Grand Final  10.600 € 8.480.000 € 848 Nicolas Chouity  1.700.000 €

Siehe auch:
Season 1
Season 2
Season 3
Season 4
Season 5
Season 6
Season 7
Season 8
Season 9
Season 10
Season 11
Season 12
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